Für eine leisere Bahn in Nordbayern
Fest steht: Egal, ob auf der Straße oder der Schiene – von Verkehr gehen immer Emissionen aus. Mit dem Bahnausbau in Nordbayern tragen wir dazu bei, mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Das bedeutet für uns, dass wir auch an die Menschen denken, die an der Schiene wohnen. Dabei kommen die Vorgaben zu Schall- und Erschütterungsschutz vom Bund und wir als Bahn berücksichtigen diese in unserer Planung.
Beim Lärmschutz gibt es eine Zwei-Säulen-Strategie:
Säule 1: Lärmschutz vor Ort
Mit Lärmschutzmaßnahmen vor Ort entlasten wir die Anwohner nachhaltig und spürbar von Schienenverkehrslärm. Konkret bauen wir am Gleis Schallschutzwände und Schienenstegdämpfer ein, rüsten Wohnungen mit Schallschutzfenstern oder anderen lärmmindernden Maßnahmen aus. Grundlage hierfür ist das Lärmsanierungsprogramm des Bundes. In der Bundes-Immissionsschutzverordnung ist konkret festgelegt, wann Anwohnende Anspruch auf Schallschutz haben und wie Lärmpegel berechnet werden.
Säule 2: Lärmschutz am Fahrzeug
Durch die Elektrifizierung wird es leiser entlang der Strecke: Elektrische Züge fahren leiser als Dieselzüge! Zusätzlich können wir durch die Umrüstung einzelner Elemente am Fahrzeug die Lautstärke verringern. Ein Beispiel dafür sind Flüsterbremsen, die aus Verbundstoff statt metallischem Grauguss bestehen. Bremsklötze aus Grauguss rauen die Laufflächen der Räder auf. Die Folge: Lärm bei der Vorbeifahrt. Durch den Einsatz von Flüsterbremsen können wir so das Rollgeräusch reduzieren.
So sorgt die Zwei-Säulen-Strategie für Lärmschutzmaßnahmen insgesamt dafür, den Schienenverkehrslärm zu reduzieren. Lärmschutz ist Umweltschutz.
Auch Erschütterungsschutz wird mitgedacht
Schienenverkehr erzeugt neben dem akustischen Schall auch Erschütterungen in Gleisnähe. Erschütterungen sind Schwingungen, die sich unter anderem durch Zugverkehr im Boden ausbreiten. Anwohnende in Gleisnähe können diese in ihren Wohnhäusern wahrnehmen. Bei unseren Ausbauprojekten sind Erschütterungen ein wichtiger zu berücksichtigender Aspekt. Dafür werden Erschütterungsmessungen an Gebäuden in Trassennähe vorgenommen. Mit Hilfe der Messungen wird die spezifische Ausbreitung der Schwingung – welche ja nach Bodenart unterschiedlich ist – ermittelt. Darauf aufbauend werden Prognosen für zukünftig geplante Verkehre berechnet. Im letzten Schritt werden mögliche Schutzmaßnahme wie zum Beispiel besohlte Schwellen oder ein Erschütterungstrog abgeleitet.